Donnerstag, 11. Dezember 2014

"Abschied nehmen" von Sam Miskull

„Schottland 1730: Als der junge William des Verrats beschuldigt wird, muss er schweren Herzens für immer seine Familie zurücklassen und fliehen. Bei seinem Freund Marcus, dem Clansoberhaupt der Maccallums, findet er Unterschlupf und beginnt ein neues Leben. Doch die Angst, von seinem Widersacher Wentworth aufgespürt zu werden, ist allgegenwärtig und auch die ständigen Anfeindungen von Marcus' Tochter Kate machen es ihm nicht leicht, vor allem dann nicht, als er entdeckt, dass er ihre Abneigung so gar nicht teilt...

Gestern habe ich “Abschied nehmen” von Sam Miskull beendet. Eine absolute Leseempfehlung! Der 2011 zuerst als E-Book erschienene und erst seit 2012 als Taschenbuch erhältliche historische Roman spielt im Schottland des Jahres 1730, also kurz nach dem Act of Union. Dieser vereinigte die zuvor getrennten Königreiche England und Schottland miteinander, fand jedoch in der schottischen Bevölkerung nur wenige Unterstützer. Es bestehen starke Feindseligkeiten zwischen Schotten und Engländern. In diese gerät der junge englische Soldat William, als er sich entscheidet, dem  unmenschlichen Verhalten des Major Wentworth ein Ende zu setzen. Er verbündet sich zu diesem Zweck mit den Schotten rund um Marcus Maccullum. Als es zum Äußersten kommt und Williams Verrat entdeckt wird, muss dieser seine Familie verlassen und begibt sich zu Marcus und seinem Clan. Dort baut er sich ein neues Leben auf und findet in Marcus‘ Tochter Kate nach einigen Missverständnissen und vielem hin und her die Liebe seines Lebens.
Besonders gut haben mir die sehr detailliert beschriebenen Charaktere gefallen. Die Autorin schafft es, das Gefühlsleben der einzelnen Figuren so mitreißend zu vermitteln, dass man sich mit ihnen freut, aber auch mit ihnen leidet. Selten habe ich eine Liebe zwischen zwei fiktiven Personen so mitempfunden wie die zwischen William und Kate.
Auch dass Sam Miskull sich nicht scheut, eine Situation „eskalieren“ zu lassen und zum Beispiel den Tod von Williams Pferd nicht „verhindert“, finde ich persönlich sehr gelungen. Das Leben spielt leider nicht immer nur fair und es gibt oft genug unangenehme Situationen. Diese dann ebenfalls zu schildern, macht eine Geschichte für mich viel realistischer und ich kann mich viel besser in die Geschichte versetzen. Eine dieser unangenehmen Situationen ist dann auch das Ende des Buches, welches mich fix und fertig machte und mich wahrhaftig zum Heulen brachte. Zum Glück habe ich in der einen oder anderen Rezension gleiches von anderen gehört und ich schiebe es jetzt einfach mal auf die plastisch geschilderten Charaktere.
Was ich mich nach der Lektüre allerdings noch frage, ist warum die beiden Hauptprotagonisten nach dem britischen Thronfolgerpaar benannt sind. Ist dies gewollt oder Zufall? Wenn es gewollt ist, frage ich mich nach dem Hintergrund der Namenswahl.

Nach dem Ende des Buches fiel es mir dann heute schwer, mir ein neues Buch auszusuchen, aber ich habe mich dann für „In der Hitze der Wüstensonne“ von Cherry Adair entschieden und werde euch das nächste Mal von diesem Buch berichten. 

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