„Schottland 1730: Als der junge William des Verrats beschuldigt wird, muss
er schweren Herzens für immer seine Familie zurücklassen und fliehen. Bei
seinem Freund Marcus, dem Clansoberhaupt der Maccallums, findet er Unterschlupf
und beginnt ein neues Leben. Doch die Angst, von seinem Widersacher Wentworth
aufgespürt zu werden, ist allgegenwärtig und auch die ständigen Anfeindungen
von Marcus' Tochter Kate machen es ihm nicht leicht, vor allem dann nicht, als
er entdeckt, dass er ihre Abneigung so gar nicht teilt...“
Gestern habe ich “Abschied
nehmen” von Sam Miskull beendet. Eine absolute Leseempfehlung! Der 2011 zuerst als
E-Book erschienene und erst seit 2012 als Taschenbuch erhältliche historische Roman
spielt im Schottland des Jahres 1730, also kurz nach dem Act of Union. Dieser
vereinigte die zuvor getrennten Königreiche England und Schottland miteinander,
fand jedoch in der schottischen Bevölkerung nur wenige Unterstützer. Es
bestehen starke Feindseligkeiten zwischen Schotten und Engländern. In diese
gerät der junge englische Soldat William, als er sich entscheidet, dem unmenschlichen Verhalten des Major Wentworth ein
Ende zu setzen. Er verbündet sich zu diesem Zweck mit den Schotten rund um Marcus
Maccullum. Als es zum Äußersten kommt und Williams Verrat entdeckt wird, muss
dieser seine Familie verlassen und begibt sich zu Marcus und seinem Clan. Dort
baut er sich ein neues Leben auf und findet in Marcus‘ Tochter Kate nach einigen
Missverständnissen und vielem hin und her die Liebe seines Lebens.
Besonders gut haben mir
die sehr detailliert beschriebenen Charaktere gefallen. Die Autorin schafft es,
das Gefühlsleben der einzelnen Figuren so mitreißend zu vermitteln, dass man
sich mit ihnen freut, aber auch mit ihnen leidet. Selten habe ich eine Liebe
zwischen zwei fiktiven Personen so mitempfunden wie die zwischen William und Kate.
Auch dass Sam Miskull
sich nicht scheut, eine Situation „eskalieren“ zu lassen und zum Beispiel den
Tod von Williams Pferd nicht „verhindert“, finde ich persönlich sehr gelungen.
Das Leben spielt leider nicht immer nur fair und es gibt oft genug unangenehme
Situationen. Diese dann ebenfalls zu schildern, macht eine Geschichte für mich
viel realistischer und ich kann mich viel besser in die Geschichte versetzen. Eine
dieser unangenehmen Situationen ist dann auch das Ende des Buches, welches mich
fix und fertig machte und mich wahrhaftig zum Heulen brachte. Zum Glück habe
ich in der einen oder anderen Rezension gleiches von anderen gehört und ich
schiebe es jetzt einfach mal auf die plastisch geschilderten Charaktere.
Was ich mich nach der
Lektüre allerdings noch frage, ist warum die beiden Hauptprotagonisten nach dem
britischen Thronfolgerpaar benannt sind. Ist dies gewollt oder Zufall? Wenn es
gewollt ist, frage ich mich nach dem Hintergrund der Namenswahl.
Nach dem Ende des Buches
fiel es mir dann heute schwer, mir ein neues Buch auszusuchen, aber ich habe
mich dann für „In der Hitze der Wüstensonne“ von Cherry Adair entschieden und
werde euch das nächste Mal von diesem Buch berichten.
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