Dienstag, 20. Januar 2015

"Zerteufelter Vers" von Daria Verner

„Zerteufelter Vers“ von Daria Verner kriegt schon einmal einen großen Bonus, da es zum größten Teil in meiner bisherigen Lieblingsstadt Düsseldorf spielt. Dorthin haut die 16-jährige Gloria nach dem Tod ihrer Mutter ab, um diesen verkraften zu können. Im Gepäck hat sie ein Buch, welches ihr zukünftige Todesanzeigen zeigt. Während Gloria in Düsseldorf auf der Straße wohnt, versucht das mysteriöse Buch zu verstehen und erkennen muss, dass man dem Tod keine Schnippchen schlagen kann, trifft sie den ebenso mysteriösen Kirt, welcher ihr unter die Arme greift. Die beiden kommen sich immer näher, als das Buch Gloria ihr eigenes Todesdatum zeigt. Prinzipiell sind der Tod und der Umgang damit das zentrale Thema des Buches. Es geht viel um den Sinn des Lebens und die Frage, was man macht, wenn einem bewusst wird, dass das Ende bevorsteht. Dementsprechend hat das Buch mich stark zum Nachdenken angeregt. Die sich anbahnende Beziehung zwischen Gloria und Kirt zu verfolgen, war sehr schön und hat mir viel Freude gemacht.
Teilweise wurde mir die Geschichte dann doch zu  übersinnlich und abgedreht. Da das Geheimnis um Kirt leider nicht geklärt wurde, brenne ich jetzt darauf, den zweiten Teil zu lesen und mehr von Kirt und Gloria zu erfahren.
Für heute reicht es dann aber auch an Rezensionen und ich verspreche nochmal, dass ich nicht nochmal so viel Zeit verstreichen lasse, bevor ich erneut einen Eintrag verfasse. Momentan lese ich „Die Kastratin“ von Iny Lorentz und freue mich schon darauf euch davon berichten zu können. Vorerst wünsche ich euch jedoch erst einmal einen tollen Tag und verabschiede mich!  

"Die radioaktive Marmelade meiner Großmutter" von Ramona Ambs

Der Roman „Die radioaktive Marmelade meiner Großmutter“ von Ramona Ambs erzählt die Geschichte der jungen Jüdin Romy. Nach dem Drogentod ihrer Mutter wächst diese bei ihren Großeltern auf. Aufgrund ihrer Erlebnisse während des Holocaust können die Großeltern Romy jedoch nicht das unbeschwerte Leben bieten, was ein Kind haben sollte. Romy beschreibt dies sehr deutlich, wenn sie sagt, dass auch ihr Hitler das rosa Kaninchen gestohlen hat, auch wenn er gar nicht mehr lebte, als sie selber geboren wurde. Da ihre Großeltern Spielzeug selber nie kennenlernten, sehen sie es zum Beispiel als etwas sehr wertvolles an und Romy darf aus Angst, das teure Spielzeug zu  zerstören, mit diesem nicht ausgelassen spielen. Während ihrer Jugend nimmt Romy dann wie ihre Mutter Drogen, um dem tristen Leben bei ihren Großeltern zu entkommen, haut mehrfach ab und kriegt ihr Leben mehr schlecht als recht in den Griff. Sie versucht verzweifelt ihrer jüdischen Abstammung zu entkommen.
Das Buch hat bei mir gespaltene Gefühle hinterlassen. Zum einen trifft das Buch meiner Meinung nach gut die Zerrissenheit Jugendlicher oder Heranwachsender, schildert gut die Sucht und die Möglichkeiten des Umgangs damit und hat mir verdeutlicht, wie stark geschichtliche Ereignisse auch noch spätere Generationen beeinflussen können.
Zum andere fand ich es schade, dass alles auf die jüdische Herkunft der Protagonistin geschoben wird. Klar denke ich, dass die Vergangenheit in Romys Familie eine große Rolle spielt und immer noch sehr präsent ist. Ich habe heute jedoch einen Spruch gelesen, welcher ziemlich genau meine Kritik an dem Roman trifft:

„ The SAME boiling water that softens the potato hardens the egg it's about what you're made of NOT the circumstance…”

Romy selber scheint ja ihrer Herkunft auch keine große Rolle in ihrem Leben zu geben und versucht ihr zu entfliehen, aber leider lässt sie sich dann doch immer wieder darauf reduzieren und durch ihre Aufregung darüber, dass sie immer nur als Jüdin gesehen wird, räumt sie ihrer Abstammung doch mehr Platz ein als sie eigentlich möchte.


"Totenblick" von Markus Heitz

Markus Heitz schreibt einen Thriller? Keine Ahnung, was ich davon halten soll, also erst einmal lesen. Es geht um eine Mordserie, bei welcher die Toten zu Teilen von szenischen Darstellungen berühmter Todesbilder werden. Mehrere Personen ermitteln aus den unterschiedlichsten Beweggründen. Am Ende gelingt es dann auch den Täter zu finden und festzunehmen. Man merkt vielleicht, dass ich Thrillern nicht so viel abgewinnen kann, aber dieser hier hat mich echt gefesselt. Dies lag zum einen an den interessanten Charakteren und zum anderen an der spannenden Erzählweise.
Auch der biochemische Touch des Buches gefiel mir, denn der Täter nutzt die Photorezeptoren in den Augen seiner Opfer um den Ermittlern Bilder zu senden. Könnte es etwas Passenderes geben, wo ich doch gerade fleißig in einem Institut der biophysikalischen Chemie an Photorezeptoren arbeite?
Dass der Täter die Personen, welche als Erste am Tatort waren, ebenfalls umbringt und dies auf den schädlichen Einfluss des „Totenblick“ schiebt, verleiht dem Buch nochmal eine besondere Spannung und hat mir gut gefallen.

Erneute eine klare Leseempfehlung, auch wenn ich die Fantasy-Bücher von Markus Heitz noch besser fand. Ich habe durch die Lektüre des Buches total Lust auf „Oneiros-Tödlicher Fluch“ bekommen, dessen Charakter den einen oder anderen Auftritt in „Totenblick“ hat und das Übersinnliche auch in den Thriller transportiert. Auch freue ich mich schon auf den neuen Zwergen-Band Mitte Februar und überlege, ob ich die ersten paar Bände nochmal schnell lese. 

„Der geheimnisvolle Gentleman“ von Celeste Bradley

Meine Lieben, es tut mir leid. Die letzten Wochen war so viel los, dass ich gar nicht dazu kam, neue Einträge zu verfassen. Ich hoffe ihr verzeiht mir und ich verspreche, dass ich mich bemühe, so etwas nicht nochmal vorkommen zu lassen. Gelesen habe ich natürlich weiterhin fleißig, sodass ich euch gleich mehrere Titel vorstellen kann. Neben „Der geheimnisvolle Gentleman“ von Celeste Bradley, „Die radioaktive Marmelade meiner Großmutter“ von Ramona Ambs und „Zerteufelter Vers“ von Daria Verner, habe ich auch die ersten beiden Teile der „His dark materials“-Triologie von Philip Pullmann und den Thriller Totenblick von Markus Heitz gelesen. Zu den beiden Bänden von Philip Pullmann werde ich jedoch einen gemeinsamen Eintrag verfassen, wenn ich alle drei Teile gelesen habe.
Anfangen wollen wir mit dem schon im letzten Eintrag angekündigten zweiten Teil der „Royal Four“-Reihe von Celeste Bradley. Irgendwie ging dieses Buch an mir vorbei. Ich habe das Gefühl große Teile der Geschichte verpasst zu haben. Doch schnell noch berichtet, worum es so ging. Das Buch spielt im vereinigten Königreich vor einigen hundert Jahren. Um den Besitz ihrer Familie vor rücksichtslosen Steuereintreibern zu retten, muss Olivia den geheimnisvollen Dane heiraten. Sie ahnt jedoch nicht, dass er Mitglied einer Gruppe von vier ausgewählten Adligen ist, welche ihr Leben dem Schutz des Königs verschrieben haben. Während Dane dieser Aufgabe pflichtbewusst nachgeht und das eine oder andere Attentat auf den Herrscher verhindern kann, fühlt Olivia sich zurückgewiesen. Die kleinen Streitigkeiten der Beiden zu verfolgen, fand ich höchst amüsant. Am Ende gerät Olivia dann selber in die Fänge der Verschwörer und kann von Dane gerade noch gerettet werden. Auch Olivias angeblich verstorbener Bruder taucht wieder auf und war „lediglich“ entführt worden. Im finalen Showdown werden Olivia und ihr Bruder nicht nur aus der Gefangenschaft befreit werden, sondern einer der Anführer der Verschwörer auch gefangengenommen werden, wenn ich mich recht erinnere.
Wie man merkt, konnte ich der Geschichte wirklich nicht immer folgen und irgendwie habe ich leichte Scheu auch die anderen Teile der Reihe zu lesen. Die wirklich stimmungsvollen erotischen Szenen und die Streitereien zwischen Dane und Olivia entschädigen dann jedoch auch wieder. Alles in allem ein Buch, welches ich nicht unbedingt empfehlen würde, aber das zu lesen auch keine Qual darstellt. Weiter geht es im nächsten Beitrag mit dem Thriller „Totenblick“ von Markus Heitz.