Der Roman „Die
radioaktive Marmelade meiner Großmutter“ von Ramona Ambs erzählt die Geschichte
der jungen Jüdin Romy. Nach dem Drogentod ihrer Mutter wächst diese bei ihren
Großeltern auf. Aufgrund ihrer Erlebnisse während des Holocaust können die
Großeltern Romy jedoch nicht das unbeschwerte Leben bieten, was ein Kind haben
sollte. Romy beschreibt dies sehr deutlich, wenn sie sagt, dass auch ihr Hitler
das rosa Kaninchen gestohlen hat, auch wenn er gar nicht mehr lebte, als sie selber
geboren wurde. Da ihre Großeltern Spielzeug selber nie kennenlernten, sehen sie
es zum Beispiel als etwas sehr wertvolles an und Romy darf aus Angst, das teure
Spielzeug zu zerstören, mit diesem nicht
ausgelassen spielen. Während ihrer Jugend nimmt Romy dann wie ihre Mutter
Drogen, um dem tristen Leben bei ihren Großeltern zu entkommen, haut mehrfach
ab und kriegt ihr Leben mehr schlecht als recht in den Griff. Sie versucht
verzweifelt ihrer jüdischen Abstammung zu entkommen.
Das Buch hat bei mir gespaltene
Gefühle hinterlassen. Zum einen trifft das Buch meiner Meinung nach gut die
Zerrissenheit Jugendlicher oder Heranwachsender, schildert gut die Sucht und
die Möglichkeiten des Umgangs damit und hat mir verdeutlicht, wie stark
geschichtliche Ereignisse auch noch spätere Generationen beeinflussen können.
Zum andere fand ich es
schade, dass alles auf die jüdische Herkunft der Protagonistin geschoben wird.
Klar denke ich, dass die Vergangenheit in Romys Familie eine große Rolle spielt
und immer noch sehr präsent ist. Ich habe heute jedoch einen Spruch gelesen,
welcher ziemlich genau meine Kritik an dem Roman trifft:
„ The SAME boiling water that softens the
potato hardens the egg it's about what you're made of NOT the circumstance…”
Romy selber scheint ja
ihrer Herkunft auch keine große Rolle in ihrem Leben zu geben und versucht ihr
zu entfliehen, aber leider lässt sie sich dann doch immer wieder darauf
reduzieren und durch ihre Aufregung darüber, dass sie immer nur als Jüdin
gesehen wird, räumt sie ihrer Abstammung doch mehr Platz ein als sie eigentlich
möchte.
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